Bewusstseinsindustrie
„Bewusstseinsindustrie - drei Wege”h aber wohin? Wird hier das nachgewiesen, was Adorno in seinem gleichlautenden Aufsatz beredt und vielfältig argumentativ als die Verhinderung eines sinnvollen Lebens angesprochen hat, nun freilich in den USA geschrieben und auf das Leben dort bezogen? Hier bei uns ist es nun anders, sind Fernsehen, Kino, Presse, die Medien oder die Öffentlichkeit zum Glück auf einem anderen Niveau, aber so ganz und gar ausschließlich nun auch wieder nicht. Teile davon prägen uns auch. Aber ist das so fürchterlich, wenn der neue Fummel, die neue CD, der eben gesehene Film, das eben gekaufte Buch, die neuen Möbel wenigsten für eine Weile den grauen Alltag beleben, Freude hervor rufen? Adorno hat wohl die Ausschließlichkeit gemeint, mit der diese Dinge in den USA die Menschen beherrschen, etwas, was ich bei Aufenthalten dort schon auch festgestellt habe und wenn das so ist, leichter von der Werbung, von der Politik manipulierbar sind, ja, zu einem für sie sinnvollen Leben erst gar nicht vordringen können. Heidegger hat hier den Begriff der Eigentlichkeit geprägt, die für jede vorhandene Aufgabe, auszuloten, was denn gerade für ihn und nur für ihn, das Wesentliche ist.
Aus eigenem Erleben und das teilt sich hier mit ist das kein Entweder-Oder, beides Konsum und ein sinnvolles Leben nebeneinander sind schon auch möglich, gut, aber wenn man das einmal bedenkt, besieht, was ist das eigentlich, mach ich einen ( für mich) angemessenen Gebrauch davon, bin ich abhängig, kann ich davon lassen.
Kommt es nun aber auch verwandelt, schöner noch opulenter daher und ist gleichzeitig etwas anderes geworden, etwa die Sehnsucht nach Liebe, nicht mehr nur das Vehikel, das den Griff zum Geld suggerieren soll.
Oder die Menschenabbilder in den Schaufenstern, mit denen wir uns wohl identifizieren sollen, jetzt stehen sie aber mit unschuldigen, träumerischen Gesichtern da und sind doch sexynackt, stehen mit ausdrucksvollen Gebärden da. Hat das nicht den Zug schon zum Unwirklichen, zum Surrealen und drückt etwas nicht so recht Fassbares aus, von dem, was wir auch empfinden, aber allzu leicht als Spinnerei in unserer allzu wirklichen Welt nicht mehr sehen wollen oder können?
Welchen Wert hat das nun eigentlich, ist alles zum Wegwerfen geeignet, ist das nicht mehr wert für uns, stirbt diese Welt nicht unaufhörlich einen langsamen Tod ins Graue als Fragment, etwas, was wir selber immer wieder einmal im Straßenbild sehen oder weil immer da, schon nicht mehr wahrnehmen.