Trilogie des Todes

Zeigt ein klassisches Menschheitsthema auf, den Tod, ist aber auch eine Weiterentwicklung , eine Antwort von heute auf eine Geschichte, die vor allem in der Deutschen Romantik, zuerst wahrscheinlich von Novalis mit seinen Hymnen an die Nacht, dann aber wieder abgehandelt in der Musik bei Schubert, Wagner, Mahler, in der Lyrik bei Rilke und Benn und das ist es nicht vollständig, vorkommt. Das ist dann nicht immer das Schreckgespenst vor dem man erschauert. Das Neue schon bei Novalis ist die Sehnsucht nach dem Tod, das Nachfolgen wollen, ist denn ein lieber Mensch gegangen und wo ist denn einmal so schön gestorben worden, wie im Finale von Wagners „Tristan und Isolde“?

Das alles ist möglich, es gibt hier keine Regeln, alles, was lebt auf Erden, wird seinen eigenen, persönlichen Tod sterben.

Was gezeigt wir, sind Facetten des Todes und des Sterbens, mal schön verklärt, mal schrecklich und dennoch ist es der gleiche Vorgang, der gleichmacht und gemeinsam ist. „Jedermann“ wie es bei Hofmannsthal heißt, etwas was bei uns verdrängt wird. Das Sterben ist nicht mehr in der Familie erlebbar, der Enkel sieht nicht mehr den Großvater sterben, sondern steht nur noch eine halbe Stunde vor dem Krankenbett, in das der Tod zu einer anderen Zeit heimlich und ungesehen kommt.

Ob das in der Fotografie schon ein anderer so abgehandelt hat, ich weiß es nicht, halte es aber für unwahrscheinlich. Was bei mir in Jahrzehnten entwickelt worden ist, bedingt eine Besetztheit, schon ein Besessen sein, das seine Wurzeln schon vor langer Zeit geschlagen hat. Dann lässt ein so großes Thema auch nicht mehr los, wird quasi Teil von einem, arbeitet inwendig weiter, hat schon ein Eigenleben entwickelt, was sich nicht mehr abstellen lässt.

 

 
 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Traumpfade

Was das für Träume sind
mit engelsüßem Gesang
auf deinen Wegen
- „heute wirst du
mit mir im Paradiese sein“ -
vielleicht auch quälendes Abbild
aus Michelangelos Hölle
oder sind keine Träume mehr
nur nichts
und Aufgehen in Erde

gefährlich manchmal
ist das Loslassen
vielleicht auf dem letzten
noch denkbaren Augenblick
geht dir auf
hier ist das Ende
vielleicht sterben wir jeden Abend
einen leichten notwendigen Tod
gehen ein Stück weit ein
kommen zurück
und wissen nicht woher
und was war
auf den letzten Stunden

mühsam ist der Weg oft
zurück und wieder
zum Tag hin
als wollten wir dort bleiben.
 


Strand

Hellweißfein zwischen den Fingern
rieselt überall hin bleibt auf der Haut
ein Lager von Samtheit und Kühle
zum Strecken Träumen Verweilen
die Hände hinter dem Kopf
die Möwe im Blau der Winde
unnachahmlich elegant fein sparsame Geste
in der Thermik des Strandes der Dünen
über dir schweben wie schwerelos
während der kühle meerangereicherte Wind
in Stößen über den Strand auf deiner Haut fröstelt
Einsames von großer Flächenleere mitbringt
verteilt und sammelt über die Linie des Strandes
wo letzte Wellenfinger ausrollen und loslassen
die Muschel den Tang das tote Holz
Fischhaut mit kleinen Augen
neben Altöllachen und Plastikplanen ausbreitet
und trocknet von ihrem langen Weg
hinter dem Horizont hier nun enden lässt
erschauern und ahnen lässt Wildheit und Kraft
die sausende Pranke wilder Wasser
Aufruhr Kampf Bestehen und Vergehen
was du vergessen hast und selten erlebst
oder die ruhig langgezogenen rhythmisch
sich bewegende Oberfläche grauer Wasser
eins werden zum Horizont mit grauen Wolken
unterwegs auf langer einsamer Fahrt
zu Küsten nie gesehen nie betreten irgendwo.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

09-13bis20_TrilogiedesTodes


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